Die Skulptur der Stadtgeschichte

Im Jahr 2012 wurde im Herzen der Stadt Oelsnitz/Erzgebirge die Skulptur zur Stadtgeschichte errichtet. Das von dem Chemnitzer Künstler Rainer-Maria Schubert entworfene Kunstwerk wurde zum einen durch die Stadt Oelsnitz und zum anderen durch die Stiftung „Lebendige Stadt Oelsnitz“ gestiftet.


Die Schachtziege

Skulptur Kreuzung Untere Hauptstraße/Bahnhofstraße

Die Schachtziege im Lugau-Oelsnitzer Steinkohlerevier: Die Bergleute waren nicht nur bekannt für die von ihnen zu verrichtende harte Arbeit, sondern ebenso für ihren einfallsreichen Humor, der oftmals in Verbindung mit der Schachtziege stand. Neulingen wurde gern aufgegeben, Futter für die Ziege mitzubringen. Nicht wenige Kumpel fuhren dann am nächsten Tag mit etwas Futter unter dem Arm ein und begaben sich auf die Suche nach der Schachtziege. Sie wird auch als Geist des Bergbaus bezeichnet, da einige Kumpel in den Stollen Geräusche vernahmen, die wie das Meckern einer Ziege klangen. Vermutlich wurde so die Grundlage für die vielen Bergmannslegenden mit Bezug auf die Schachtziege geschaffen. Heute "lebt" sie  an verschiedenen Plätzen der Stadt wieder auf.


Die "Bergmannskuh"

Das Kunstwerk „Bergmannskuh“ von Erik Neukirchner weist auf eine humorvolle Bergbautradition hin, die bis heute Gegenstand vieler Legenden ist. Im Erzgebirge fand die heute fast ausgestorbene „Erzgebirgsziege" eine weite Verbreitung. Sie wurde unter der Bevölkerung auch „Kuh des kleinen Mannes" oder „Bergmannskuh" genannt. Diesen Namen verdankte das gewitzte Tier seiner Aufgabe als wichtiger Milchlieferant vieler Bergarbeiterfamilien.


Das Raum-Zeit-Diagramm

Großskulptur Kreuzung Untere Hauptstraße/Bahnhofstraße:

Millionen von Jahren formte der „Organismus Erde “das Erzgebirge. Das „Raum-Zeit-Diagramm“ bildet die Zeit nach, in der 9 m Höhe und die traditionelle Altstadt verloren gingen. Zart und langsam fing es 1890 an, breiter und schneller war’s in den 1940er Jahren, bis der Sturz im Jahr 1972 zur Ruhe kam. Wie eine Ampelanlage über der Straße ihre Signale zum Verkehrsablauf sendet, so soll das Diagramm Vergangenes vor Augen halten. Das Raum-Zeit-Diagramm wurde von Paul Fuchs einem Bildhauer und Experimentalmusiker, der mit seinen "Neuen Skulpturen für den Öffentlichen Raum" nicht nur in Oelsnitz für Aufsehen sorgt.

Die Zeitsenkungskurve

Großskulptur Kreuzung Pflockenstraße/ Innere Neuwieser Straße:

In Erinnerung an die Nachwirkungen des Steinkohleabbaus wurden die 17,40 m hohe, spiralförmige Zeitsenkungskurve in Waldesruh, dem Ort der extremsten Senkung, errichtet. Diese zeigt die Bodensenkungen als Folge der Aushöhlung des Erdreichs auf. Den Knicken und Ecken kann man entnehmen, in welchem Zeitraum sich der Erdboden besonders schnell veränderte. (Paul Fuchs, "Neue Skulpturen für den öffentlichen Raum")

Die Reiner-Kunze-Stele

Skulptur ehemalige Vaterlandsgrube:

Zu Ehren des großen Sohns der Stadt Oelsnitz wurde im September 2009, die von dem Künstler Klaus Hirsch, geschaffene Reiner-Kunze-Stele an der ehemaligen Vaterlandsgrube enthüllt. Der Schriftsteller Reiner Kunze wurde 1933 in Oelsnitz geboren und verließ die Stadt in jungen Jahren. Doch er wurde nicht vergessen. Neben der Ernennung zum Ehrenbürger der Stadt Oelsnitz im Jahr 2003 und der Benennung des Oelsnitzer Literaturpreises (Reiner-Kunze-Preis) zeugt nun auch die Stele von der Anerkennung, die Oelsnitz gegenüber ihrem Lyriker empfindet.